Nächtliche Maintour entlang der beleuchteten Skyline – ein einmaliges Paddelerlebnis
Wie alles begann
Im Jahr 1983 wurde die Idee geboren, im Herbst eine Paddeltour zu unternehmen, die nicht alltäglich war.
Hintergrund: Das reguläre DKV-Kanusportjahr endet am 30. September, und in der Paddelsaison gibt es jede Menge abwechslungsreiche Fahrtenangebote, doch im Herbst/Winter sind die Fahrten rar. Sieben Kanusportler:innen des ESV Blau-Gold Frankfurt wagten sich daher im Spätherbst mit Kajaks auf die nächtliche Nidda von Karben bis Bad Vilbel, dabei hatten sie irgendwelche Lämpchen und Leuchten, damit sie den Flussverlauf überhaupt erkennen konnten. Auf „Frankforterisch“ heißt eine trübe Beleuchtung auch „Funzel“, so wurde die FUNZELFAHRT geboren.
Und weil die nächtliche Paddeltour großen Spaß gemacht hatte, wurde sie in den folgenden Jahren für alle DKV-Vereine als Gemeinschaftsfahrt angeboten – die Teilnehmenden waren genauso begeistert wie die Erstfunzler. So kamen jährlich im Herbst treue „Funzler:innen“ an die Nidda, die mit ihren fantasievoll beleuchteten Booten ein einmaliges Bild boten. So warteten auf manchen Brücken schon Kindergruppen und grüßten mit ihren Lampions die Funzelfahrer:innen, die am Ende in Bad Vilbel mit heißen Getränken und leckeren Speisen vom Grill versorgt wurden. Hartgesottene blieben bis spät in die Nacht und wärmten sich am Lagerfeuer.
Pressebericht zur 3. Funzelfahrt 1985_Funzelfahrt_Bericht1 1985_Funzelfahrt_Bericht2
Die Funzelfahrt wechselt von der Nidda auf den Main
Ab dem Jahr 1999 stand die Nidda als „Funzelfahrt-Fluss“ nicht mehr zur Verfügung, denn das bisher genutzte Gelände zum Ausklingen der Funzelfahrt wurde von der Deutschen Bahn als Baugelände für den S-Bahn-Ausbau benötigt. Was nun? Die Funzelstrecke wurde mit schifffahrtspolizeilicher Erlaubnis des Wasser- und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg auf den Main verlegt.
Eine Fahrt auf dem nächtlichen Main, vorbei an beleuchteten Brücken und der eindrucksvollen Frankfurter Skyline – ein eindrucksvolles Erlebnis!
Die Motive für die Teilnehmerboote wurden schon Monate im Voraus entworfen, dann wurde fleißig gebaut, um die eindrucksvollen Funzeln auf dem Wasser zu präsentieren.
Pressebericht Frankfurter Neue Presse: 25. Frankfurter Funzelfahrt 2007_Funzelfahrt_FNP
Die Frankfurter Funzelfahrt beim FKV
Seit dem Jahr 2024 führt der Frankfurter Kanu-Verein 1913 e.V. die traditionelle Frankfurter Funzelfahrt in gewohnter Weise durch. Bei Helligkeit starten viele Boote am Bootsplatz in Frankfurt-Niederrad und paddeln 7 km flussauf gegen die Strömung bis zum Rudererdorf in Oberrad. Dort kommen weitere Boote hinzu, es werden die Boote mit den Funzeln geschmückt, und mit einsetzender Dunkelheit startet der Bootskorso für die 7 km lange Funzelstrecke flussab entlang der nächtlichen Frankfurter Skyline bis zum FKV-Bootsplatz in Niederrad. Zur Sicherheit immer dabei: zwei mit Sprechfunkt ausgerüstete Motorboote.
Und wie es schon Tradition ist, werden die Funzelfahrer:innen am Ziel mit heißen und kalten Getränken sowie Gutem vom Grill empfangen. Nach der Stärkung kommt eine Jury aus verschiedenen Vereinen zusammen und kürt die besten Funzelmotive; die Siegerboote erhalten nützliche Sachpreise dank der Sponsoren des Vereins.
Und eine weitere liebgewonnene Tradition erfreut die Funzler:innen bis spät in die Nacht: das Lagerfeuer.