Neun kräftige Männer des FKV trafen sich Anfang Oktober, die dem in die Jahre gekommenen Steg „ans Leder“ gingen. Die festen schmalen Treppenstufen waren schon recht angegriffen durch Rost und außerdem sehr ungünstig beim Ein- und Aussteigen ins Kajak, denn bei etwas höherem Wasserstand ergaben sich zwangsläufig nasse Füße. Und die Rollen – bestens geeignet für Drachenboot und Großcanadier – erschwerten den Kajakfahrern die Nutzung des Stegs.
Zuerst wurde versucht, die Unterwassermuttern zu lösen, doch der Steg wusste sich zu wehren. Die Muttern waren verrostet und fest mit den Schrauben verbacken. Mit Stahlbürsten ließen sich einige Muttern reinigen, so dass der Schraubenschlüssel greifen konnte. Aber einige Muttern saßen so fest, da half nur noch rohe Gewalt. Gegen Brecheisen, Vorschlaghammer und Winkelschleifer hatten die restlichen Bauelemente schlussendlich keine Chance: nach knapp sieben Stunden harter Arbeit war die Kaimauer „nackt“.
Der Aufbau des neuen Schwimmstegs gestaltete sich noch aufwändiger (Dauer insgesamt vier Tage). Zuerst mussten die Bohrlöcher vom Monteur der Fachfirma millimetergenau in die Kaimauer gesetzt und die Schrauben einbetoniert werden. Danach wurden die Halterungen für die drei Abgänge am Kai angebracht. Dies erforderte eine präzise Justierung, damit die Stegelemente exakt eingepasst werden konnten. Die Lieferung der fünf Elemente erfolgte per LKW, von dem sie mittels Schwerlastkran heruntergehoben und zum Wasser geschwenkt wurden. Während dieser Zeit musste der Rad- und Fußweg kurzfristig gesperrt werden (nicht jeder Passant nahm dies ohne Murren hin). Nach und nach wurden die drei Abgänge und die zweigeteilte Pritsche miteinander verbunden, zum Schluss wurden die Sicherungsseile verspannt und alle Schrauben endgültig festgezogen.
Die Einweihung des neuen Stegs nahmen am Abend die Drachenboot-Fahrer und Kanuten vor, und prompt forderte der Flussgott sein erstes Opfer. Nass aber lachend kletterte der „Kenterkönig“ zurück auf den Steg. Jetzt ist der Flussgott zufrieden, und der neue Steg wird den Disziplinen des Kanusports, die im FKV vertreten sind, über viele Jahre gute Dienste leisten.
Ein großer Dank geht an die fleißigen Helfer für den Abbau des alten Stegs, an die Helfer beim Aufbau des neuen Stegs und ganz besonders an unseren 1. Vorsitzenden. Er hat die Anträge an die relevanten Ämter gestellt und die benötigten Genehmigungen eingeholt. Ohne ihn gäbe es den neuen Steg jetzt nicht. DANKE!
Autor und Bilder: PS